VEREINSCHRONIK

 

Die Tatsache, dass mitten in Oberbayern in einer Gemeinde mit 36.000 Einwohnern kein bayerischer 
Trachtenverein existiert, war für Heinrich Binnewies, der sich seit 1970 in seiner Wahlheimat Bayern mit 
der Geschichte des Volkes, den alten Sitten und Bräuchen beschäftigte, Anlass genug, den Anstoß für 
die Vereinsgründung zu geben.
Aufgrund der Begeisterung, die der eindrucksvolle Aufmarsch tausender von Trachtlern anlässlich des 
100jährigen Bestehens Bayerischer Trachtenvereine im Jahre 1983 in  München hervorrief, fanden sich 
schnell Gleichgesinnte – tatkräftig auch dabei der damalige 1. Bürgermeister Rudi Bay - , die das örtliche 
Vereinsleben durch einen Heimat– und Volkstrachtenverein bereichern wollten.

Die Vereinsgründung erfolgte am 4. November 1983.
Der Vereinsname „D’ Parsberger“ bezieht sich auf den zwischen Alling und Germering gelegenen Höhenzug,
den Parsberg.

Erste Verbindungen wurden geknüpft, und der Wunsch nach einer Volkstracht führte den Verein bald zu 
dem damaligen Bezirksheimatpfleger von Oberbayern, Herrn Paul Ernst Rattelmüller. Dieser unterstützte 
mit großer Hingabe die „Parsberger“ bei ihrem Bemühen, eine erneuerte Tracht zu schaffen, die in An- 
lehnung an die Kleidung der Großbauern aus dem Gebiet westlich von München in den Jahren 1820 – 1840 an- 
hand von Beschreibungen, alten Stichen, Zeichnungen und Votivbildern entworfen und hergestellt wurde.

Schon im Jahr 1984 konnten die „Parsberger“ diese erneuerte Tracht vorstellen, wobei P.E. Rattelmüller 
den Festvortrag hielt.

In den folgenden Jahren wurden „D’ Parsberger“ mit großem Entgegenkommen vieler treuer Trachtenkameraden –
hier sei Willi Großer aus Starnberg besonders erwähnt – tatkräftig unterstützt und als Mitglied in der Heimat- 
und Trachtenvereinigung Huosigau vom damaligen 1. Vorstand Lorenz Häringer freundlich aufgenommen.

Zum 10jährigen Bestehens schafften sich die „Parsberger“ eine Vereinsfahne an, die von der Fahnenstickerei 
Eibl in Olching hergestellt wurde. Als Patenverein baten die „Parsberger“ den HuVTV Olching, 
der sich unter seinem damaligen 1. Vorstand Heini Waltl zur Verfügung stellte – eine glückliche Wahl für 
„D’ Parsberger“.
Mit der Fahnenmutter, der Mundartschriftstellerin Hildegard Mohr-Reuther, feierten 1993 die „Parsberger“ ihr 
10jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe.

Heute hat der Heimat- und Volkstrachtenverein „D’ Parsberger“ 60 Mitglieder, von denen 45 die Parsberger 
Tracht tragen. Die Stub’nmusi des Vereins ist schon weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Der 
Verein beteiligte sich bereits mehrfach am Trachten- und Schützenzug anlässlich des Münchner Oktoberfestes 
und nimmt an allen Gau-Veranstaltungen teil. In Germering präsentieren sich die „Parsberger“ bei Festveran- 
staltungen und richten selbst Hoagarten aus. Das Vereinslokal ist der Germeringer Roß-Stall. Günter Lederer, 
ein geborener Münchner, der sich auch schon als Hochzeitslader einen Namen gemacht hat, leitet seit über 
20 Jahren den Verein mit großem Einsatz und Erfolg.

Die Mitglieder des Vereins pflegen mit Freude bayerisches Brauchtum.
Anerkennend schauen „D’ Parsberger“ auf die Gauvereine, die mit einer großen Schar von Trachtlern 
aufmarschieren können. In Germering tut man sich da schwer, denn der Wunsch einer freiwilligen Mitarbeit 
bei der Pflege des Brauchtums scheint immer geringer zu werden, je mehr man sich der Landeshauptstadt 
München nähert. Die Bürger sind beruflich überwiegend nach München orientiert, und der Anteil echter Bayern 
unter den Einwohnern liegt unter 10 %. Bauern im herkömmlichen Sinne, andernorts wesentlicher Quell der 
Heimat-und Brauchtumspflege, kann man in Germering an wenigen Händen abzählen.

 

„D’ Parsberger“ werden auch weiterhin das tun, was in den Vereinszielen beschrieben ist, und zwar nach dem 
Wahlspruch „Treu dem guten alten Brauch“

                                                                                                     Heinrich Binnewies

Die Vereinsfahne nach dem Entwurf von Harald Hahn und H. Binnewies zeigt auf der Vereinsseite ein Parsberger  Trachtenpaar mit

Wahlspruch und auf der Ortsseite die Kirche St. Jakob von Unterpfaffenhofen und St. Martin von  Germering, begleitet vom bayerischen Rauten- und Germeringer Stadtwappen.





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